WVZ-Nr. 2024-001
Abbildung 
Titel 202401 (einem zu etwas)
Kategorie Objekt
Jahr 2024
Technik Reinacrylat-Dispersion und Acrylfarbe in Zellstoff, Acrylfarbe / Draht
Format (h x b x t)
(mR=mit Rahmen; oR=ohne Rahmen)
 14 x 13,5 x 6 cm
Gewicht
 106 Gramm
Signatur
(rs=Rückseite; vs=Vorderseite)
 Günter Koch 202401 (einem zu etwas) (rs)
Verbleib Private Sammlung (K)
Ausstellungen -
Photograph Günter Koch
Bemerkung Aufbewahrung in Pappschachtel (y x y x y cm)


Blödigkeit

Sind denn dir nicht bekannt viele Lebendigen?
  Geht auf Wahrem dein Fuß nicht, wie auf Teppichen?
    D`rum, mein Genius! tritt nur
      Baar in`s Leben, und sorge nicht!

Was geschiehet, es sey alles gelegen dir!
  Sey zur Freude gereimt, oder was könnte denn
    Dich beleidigen, Herz, was
      Da begegnen, wohin du sollst?

Denn, seit Himmlischen gleich Menschen, ein einsam Wild,
  Und die Himmlischen selbst führet, der Einkehr zu,
    Der Gesang und der Fürsten
      Chor, nach Arten, so waren auch

Wir, die Zungen des Volks, gerne bei Lebenden,
  Wo sich vieles gesellt, freudig und jedem gleich.
    Jedem offen, so ist ja
      Unser Vater, des Himmels Gott,

Der den denkenden Tag Armen und Reichen gönnt,
  Der, zur Wende der Zeit, uns die Entschlafenden
    Aufgerichtet an goldnen
      Gängelbanden, wie Kinder, hält.

Gut auch sind und geschickt einem zu etwas wir,
  Wenn wir kommen, mit Kunst, und von den Himmlischen
    Einen bringen. Doch selber
      Bringen schickliche Hände wir.

[Friedrich Hölderlin - Ode – Asklepiadeisches Versmaß – Erstdruck 1804]



Gedichttitel:

-> ' Blöde, -r, -ste, adj. et adv., [...] 2. Für furchtsam, und zwar [...] in Ansehung der Gefahr, zaghaft. [...] In dieser Bedeutung ist es im Hochdeutschen veraltet, wo man es, 2) nur noch von dem zu geringen Zutrauen zu sich selbst im gesellschaftlichen Umgange gebraucht, im Gegensatze des dreist [...]'1
1[ 'Blöde', Adelung, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801), digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/23, abgerufen am 23.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Die Blödigkeit, plur. inus. der Zustand, da eine Sache oder Person blöde ist, in allen Bedeutungen dieses Wortes. [...] 2) Für Furchtsamkeit, Zaghaftigkeit, bey der Anwesenheit einer Gefahr, in welchem Verstande es aber im Hochdeutschen eben so sehr veraltet ist, als das Beywort. Wohl aber gebraucht man es noch für Schüchternheit, unzeitige Scham im gesellschaftlichen Umgange. Der Mensch besitzt zu viele Blödigkeit.'2
2[ 'Blödigkeit', a.a.O., abgerufen am 23.03.2024 //(externer Link)// ]

6.Strophe, 1.Vers:

-> ' Gut, adj. et adv. Compar. besser, Superl. beßte oder beste. Es ist in einer doppelten Gestalt üblich. I. Als ein Bey- und Nebenwort, wo es in manchen Fällen auch als ein Hauptwort gebraucht wird. 1. Eigentlich. Angenehm, in Absicht auf die Empfindung durch die Sinne, im Gegensatze dessen, was schlecht ist; [...] II. Als ein Nebenwort allein, wohin noch folgende Fälle gehören. 1) Für genug, im gemeinen Leben. Es ist gut, es ist schon gut. Dahin auch die R. A. gehöret, kurz und gut, d. i. mit Einem Worte, ohne viele Umstände. [...] '3
3[ 'Gut', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Auch, eine Conjunction, welche alle Mahl eine Vermehrung des vorher gehenden, oder einen Zusatz zu demselben andeutet, und so wohl einzelnen Wörtern, als auch ganzen Sätzen zugesellet wird. [...] '4
4[ 'Auch', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' 2. Sein, ein Pronomen possessivum oder zueignendes Fürwort der dritten Person männlichen und ungewissen Geschlechtes. [...] '5
5[ 'Sein / Sind', a.a.O., abgerufen am 23.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Und, ein Bindewörtchen, und zwar das einfachste in der ganzen Sprache, welches bloß das Daseyn eines Dinges neben dem andern bezeichnet. [...] '6
6[ 'Und', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Geschickt, -er, -este, adj. et adv. gleichfalls von schicken, ordnen, fügen, die zur Erreichung einer Absicht nöthige Eigenschaft habend. [...] '7a
7a[ 'Geschickt', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Schicken, verb. reg. act. et neutr. im letzten Falle mit haben, welches der Form nach so wie schichten das Intensivum von einem veralteten schichen, schihen oder schehen ist, und ursprünglich eine schnelle aber doch härtere Bewegung ausdrucket, als dieses. Nach einer sehr gewöhnlichen Figur wurde es nachmahls von mancherley Handlungen gebraucht, welche mit einer schnellen Bewegung und ihrem eigenthümlichen Laute verbunden sind. Daher wird es noch jetzt in mehrern dem Anscheine nach sehr verschiedenen Bedeutungen gebraucht, welche sich doch insgesammt auf eine und eben dieselbe Onomatopöie gründen. [...] Das Beywort geschickt wird noch oft für behende, schnell und leicht in seinen Bewegungen gebraucht. 2) In weiterer Bedeutung, machen, daß ein Ding an einem andern Orte gegenwärtig werde; wo es doch nur noch in einigen Fällen gebraucht wird, weil die meisten Arten dieser Handlung ihre eigenen Nahmen haben, wohin z. B. werfen, tragen, fahren u. s. f. gehören. In engerer Bedeutung schickt man so wohl Personen als Sachen. [...] '7b
7b[ 'Schicken', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' 1. Ein, ein Beywort, welches seiner Natur nach keines Plurals fähig ist, und dessen Declination zuförderst bemerket werden muß. Wenn es das Hauptwort nach sich, aber weder den bestimmten Artikel, noch ein Pronomen vor sich hat, gehet es folgender Gestalt: Nom. Ein Mann, eine Frau, ein Haus. Gen. Eines Mannes, einer Frau, eines Hauses. Dat. Einem Manne, einer Frau, einem Hause. Accus. Einen Mann, eine Frau, ein Haus. [...] '8
8[ 'Ein / Einem', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Einerley, adj. indecl. et. adv. welches aus dem weiblichen Genitiv einer und dem Worte ley, oder lich, gleich, zusammen gesetzt ist. 1) Eines und eben dasselbe Individuum; welche Bedeutung nur noch zuweilen vorkommt. Es hatte aber alle Welt einerley Zungen und Sprache, 1. Mos. 11, 1. [...] 2) Von einer und eben derselben Art; wenigstens in einigen Betrachtungen, so daß man ein Ding für das andere setzen kann, und alles wie vorhin bleibt. Wenn man eine Sache mit einem bleyernen, oder mit einem eisernen Pfunde abwiegt, so sind beyde Gewichte in dieser Betrachtung einerley, ob sie gleich der Materie nach verschieden sind. Einerley Speise, einerley Trank genießen. [...] '9
9[ 'Einerley', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Zu, eine Partikel, welche auf eine dreyfache Art gebraucht wird, als eine Präposition, als ein eigentliches Adverbium oder Beschaffenheitswort, und als ein Umstandswort. In den beyden ersten Fällen hat sie allemahl den Ton, in dem letzten aber nur in Einer Bedeutung. [...] '10
10[ 'Zu', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Êtwas, ein unbestimmtes unabänderliches Pronomen ungewissen Geschlechtes, welches nur in der einfachen Zahl üblich ist, und überhaupt ein Ding bezeichnet, von welchem uns weiter nichts bekannt ist, oder von welchem man keine weitere Bestimmung bemerken will, als daß es da ist, daß es existiret. 1. Eigentlich. 1) In der schärfsten Bedeutung, im Gegensatze des Nichts. [...] 2) In weiterer Bedeutung, da dieses Etwas durch allerley Beysätze näher bestimmt wird. Habt ihr etwas zu essen? [...] '11
11[ 'Etwas', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Verhêlfen, verb. irregul. act. S. Adelung Helfen, zum Besitze oder Genusse einer Sache helfen, mit der vierten Endung der Person. Jemanden zu etwas, zu einem Amte, zu einer Beförderung verhelfen. Ich habe ihn zu einem ansehnlichen Gewinn verholfen. Ich will dich zu der Ehre verhelfen, daß du ihn sehen sollst. Daher die Verhelfung. Anm. Gemeiniglich gebraucht man dieses Wort mit der dritten Endung [->] einem zu etwas verhelfen[<-], Gottsch. welches aber ganz wider die Natur der mit ver zusammen gesetzten Zeitwörter ist, welche allemahl die vierte Endung der Sache erfordern. '12
12[ 'einem zu etwas verhelfen', a.a.O., abgerufen am 31.03.2024 //(externer Link)// ]
-> ' Wir, der Nominativ im Plural des persönlichen Pronominis der ersten Person, welches in allen Geschlechtern unverändert bleibt: Nomin. wir; Genit. unser; Dat. uns: Accusat. uns. [...] '13
13[ 'Wir', a.a.O., abgerufen am 25.03.2024 //(externer Link)// ]
'Blödigkeit', Metrum - Parerga & Paralipomena (Versuch einer Annäherung in 10 Ansätzen/Schritten/Stufen und Quellen), Fokus auf der 6. Strophe, 1. Vers (= 21. Vers im Gedicht)