WVZ-Nr. 2020-017
Abbildung 
Titel 202017 (Dies irae)
Kategorie Objekt
Jahr 2020
Technik Reinacrylat-Dispersion und Acrylfarbe in Zellstoff, Acrylfarbe / Draht
Format (h x b x t)
(mR=mit Rahmen; oR=ohne Rahmen)
 20,5 x 15 x 19,5 cm
Gewicht
 200 Gramm
Signatur
(rs=Rückseite; vs=Vorderseite)
 Günter Koch 202017 (Dies irae) (rs)
Verbleib Archiv
Ausstellungen -
Photograph Günter Koch
Bemerkung Aufbewahrung in Pappschachtel (21 x 22,5 x 22,5 cm)

Dies irae

[Vorsänger]
Die Zeit gebügelt übers Brett,
Gebuttert Bütten tranem Fett,
Verhöhnt das reinweiß Ideal,
Verströmt den Odem von Fäkal.

[Chor der Errinyen]
Voll Übels droht uns Ungemach,
Hörn wir des Sängers Sangesschmach,
Genug entbehrt der Pietät,
Zurück bleibt nur Mortalität.

[Vorsänger]
So einsam sing ich in der Nacht,
Hab euch allein das Glück gebracht,
Und mag es auch vergiftet sein,
Erquicken wird es euch allein.

[Chor der Errinyen]
Nicht länger könnens hören wir,
So geht das frühe bis um vier,
Gejammer plagt unsäglich uns,
Wir ham genug von dem Gegrunz.

[Vorsänger]
So einsam bin ich Rufer nicht,
Zuletzt droht jedem das Gericht,
Wird raffen euch hinweg von hier,
Hinabgestürzt durch eure Gier.

[Chor der Errinyen]
Hinabgestürzt wirst du nur sein,
Zuletzt verwittert dein Gebein,
So hohl und leer kommst du uns vor,
Wir brüllen lauter in dein Ohr.

[Vorsänger]
Oh jämmerlich, ich muss vergehn,
Kein Trost, kein Hoffen, kein Verstehn,
Trotz reimen wird nichts übrig sein,
Ich bin nur ich und ganz allein.

[Chor der Errinyen]
Du Wurm, so wird es gehn mit dir,
Nichts übrig sein wird hier von dir,
Wir aber werden herrschen droben,
Mit ewig rasend Zorn verwoben.

[ "Dies irae – Tag des Zorns“ – Ira = Zorn, Jähzorn, Wut, Rachsucht – Kommos (Klagegesang im altgriechischen Drama) – 2020 ]