Bemerkung | | Aufbewahrung in Pappschachtel (21 x 22,5 x 22,5 cm)
Dies irae
[Vorsänger]
Die Zeit gebügelt übers Brett,
Gebuttert Bütten tranem Fett,
Verhöhnt das reinweiß Ideal,
Verströmt den Odem von Fäkal.
[Chor der Errinyen]
Voll Übels droht uns Ungemach,
Hörn wir des Sängers Sangesschmach,
Genug entbehrt der Pietät,
Zurück bleibt nur Mortalität.
[Vorsänger]
So einsam sing ich in der Nacht,
Hab euch allein das Glück gebracht,
Und mag es auch vergiftet sein,
Erquicken wird es euch allein.
[Chor der Errinyen]
Nicht länger könnens hören wir,
So geht das frühe bis um vier,
Gejammer plagt unsäglich uns,
Wir ham genug von dem Gegrunz.
[Vorsänger]
So einsam bin ich Rufer nicht,
Zuletzt droht jedem das Gericht,
Wird raffen euch hinweg von hier,
Hinabgestürzt durch eure Gier.
[Chor der Errinyen]
Hinabgestürzt wirst du nur sein,
Zuletzt verwittert dein Gebein,
So hohl und leer kommst du uns vor,
Wir brüllen lauter in dein Ohr.
[Vorsänger]
Oh jämmerlich, ich muss vergehn,
Kein Trost, kein Hoffen, kein Verstehn,
Trotz reimen wird nichts übrig sein,
Ich bin nur ich und ganz allein.
[Chor der Errinyen]
Du Wurm, so wird es gehn mit dir,
Nichts übrig sein wird hier von dir,
Wir aber werden herrschen, toben,
Mit ewig rasend Zorn verwoben.
[ "Dies irae – Tag des Zorns“ – Ira = Zorn, Jähzorn, Wut, Rachsucht – Kommos (Klagegesang im altgriechischen Drama) – 2020 ]
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